Olympiabegeisterung und kritische Töne: Vielfalt beim Malwettbewerb
Siegerbild von Sophie in der Jahrgangsgruppe 2000 und älter. |
„Olympische Spiele – wie ich sie sehe!“ – dieses Motto lässt viel Spielraum für Interpretation, den die rund 1.000 Teilnehmenden des diesjährigen Malwettbewerbs für Kinder und Jugendliche mit viel Kreativität nutzten. Während sich die Jüngeren vor allem auf die Darstellung von Sportarten oder die Olympische Fackel bezogen, wurden bei den Älteren auch kritischere Werke eingereicht.
Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen waren dazu aufgerufen, ihre eigene Sicht auf die Olympischen und Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro und individuelle Eindrücke zu Olympia kreativ mit einem Bild darzustellen. Traditionell führt die Deutsche Olympische Akademie (DOA) in Zusammenarbeit mit dem BDK e. V. Fachverband für Kunstpädagogik zu den Sommerspielen einen Malwettbewerb durch.
Beim diesjährigen Wettbewerb erreichten die Jury vor allem Darstellungen von Sporthandlungen wie Schwimmen, Fechten, Radrennen oder Turnen. In der jüngsten Altersgruppe etwa überzeugte Jannik (7 Jahre) die Jury mit der Dynamik, die sein Weitspringer ausstrahlt – da spritzt der Sand nur so weg. Viele Teilnehmende beschäftigten sich auch mit Phänomenen und Traditionen im Zusammenhang mit Olympischen und Paralympischen Spielen wie dem Olympischen Feuer oder den Olympischen Ringen. Auch kritische Auseinandersetzungen mit Olympia wurden prämiert. Diese Bilder umfassten Themen wie Korruption, Doping, Gewalt oder die Gegensätze in Brasilien zwischen Arm und Reich. Auf dem Gewinnerbild von Sophie (16 Jahre) in der ältesten Altersgruppe werden die bunten und fröhlichen Wettkämpfe im Gegensatz zur Gewalt außerhalb der Stadien dargestellt.
Über 60 Schulen nahmen am Wettbewerb teil, darunter auch zwei aus der Schweiz und eine Schule aus Brasilien. Um dem jeweiligen Alter bei der Bewertung gerecht zu werden – die jüngsten Teilnehmenden waren erst drei, die ältesten bereits 19 Jahre alt – , wurden die Kinder und Jugendlichen in vier Gruppen nach ihren Jahrgängen eingeteilt und von einer vierköpfigen Fachjury bewertet. Diese setzte sich aus dem Künstler Hans Borchert, Dr. Marc Fritzsche (Universität Gießen) vom BDK e. V. Fachverband für Kunstpädagogik sowie zwei Vertretern der DOA (Direktor Tobias Knoch und Matthias Thaler, Referent für Bildung und Schulprojekte) zusammen.
Die Siegerbilder werden im Rahmen der Feierlichkeiten zum 10. Jubiläum der DOA im Mai 2017 ausgestellt. Die Siegerinnen und Sieger werden in den nächsten Tagen schriftlich benachrichtigt. Alle prämierten Bilder sind in der folgenden Galerie einzusehen: