Die Olympischen Spiele der Zukunft

An einer Brandenburger Gesamtschule sprach Gudrun Doll-Tepper über Mega-Sportevents

Gruppenbild: Gudrun Doll-Tepper mit Schüler*innen
Gudrun Doll-Tepper (links) um Lehrer Christoph Groß (kniend) und seine Schüler*innen. © Groß

Die Grace-Hopper-Gesamtschule im Teltow bietet mit ihrer LiT-Woche ein innovatives Lehr-Lernszenario: Statt in Fächern lernen die Schüler*innen in Themen, wobei diese selbst vorgeschlagen und fächer- sowie jahrgangsübergreifend angeboten werden. Am 23. März 2023 wurden die Lernprodukte zu den Problemen von Mega-Sportevents am Beispiel der Olympischen Spiele präsentiert. Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vorsitzende der DOA und Professorin für Integrationspädagogik, Bewegung und Sport an der FU Berlin, besuchte die Schüler*innen der Jahrgänge 7 bis 10, um mit ihnen die Ergebnisse zu besprechen und Fragen zu beantworten.

Design Thinking für visionäre Lösungen

Die erste Gruppe stellte eine Mental-Sports-Guide-App vor, die Athlet*innen weltweit per Videokonferenz Therapietermine und mentale Übungen anbieten soll. Damit könnten auch Sportler*innen aus Ländern mit schwacher therapeutischer Infrastruktur jederzeit auf mentale Unterstützung zurückgreifen.

Um ressourcenintensive Bauprojekte und eine klimabelastende Anreise zu den Olympischen Spielen zu vermeiden, schwebte der zweiten Gruppe ein Virtual-Reality-Ereignis vor: Alle Athlet*innen starten in einem Stadion ihres Landes. Die Wettkämpfe werden parallel durchgeführt und digital übertragen. Während Marcell Jacobs also in Italien rennt, sprintet zur selben Zeit Fred Kerley in den USA.

Geld, Trainer*innen und Umfeld sind mitentscheidende Faktoren für sportlichen Erfolg. Durch die unterschiedlichen Voraussetzungen der Athlet*innen ist ein fairer olympischer Wettkampf unter gleichen Bedingungen per se nicht möglich. Das Leistungs-Testzentrum, das eine dritte Gruppe entwarf, diagnostiziert mentale und körperliche Nachteile der Sportler*innen und hilft ihnen dabei, sie zu überwinden.

Um den Missbrauch von Sportgroßveranstaltungen für politische Propaganda durch die gastgebenden Länder zu vermeiden, könnten Olympische Spiele zukünftig auf der staatenneutralen Insel „Der Olymp“ stattfinden, wie die vierte Gruppe vorschlug. Anstelle des geschlechtsbinären Wettkampfmodus sollen alle Geschlechter antreten dürfen. Auch die Paralympics werden im Sinne der Inklusion vollständig eingebunden. Parallel zu den Wettkämpfen findet eine Gesellschaftskonferenz auf der Insel statt, die die Aufmerksamkeit nutzt, um Debatten in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit zu stellen.

20230331 HopperTalk

Utopie oder Wirklichkeit?

Am Ende der LiT-Woche stehen viele spannende Lernprodukte, deren Umsetzbarkeit und Grenzen gemeinsam mit Gudrun Doll-Tepper diskutiert wurden. Dabei einte die Schüler*innen, den Lehrer und Organisator Christoph Groß sowie die DOA-Vorsitzende der Optimismus, dass die Olympische Bewegung gute Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden wird. Ob dabei die vorgestellten Ideen real werden oder utopisch bleiben, gilt es interessiert zu beobachten.

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