Moderne Olympische Werte
In Olympia diskutierten Delegierte aus aller Welt über eine innovative Sporterziehung
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Die Delegierten beim Foto auf der Treppe der International Olympic Academy. © IOA |
Sommer in Griechenland heißt: Sessionen an der Internationalen Olympischen Akademie (IOA). An die 63rd Session for Young Olympic Ambassadors schloss die 16th International NOAs & NOCs Session vom 16. bis 22. Juli 2023 an. Diese richtete sich an Delegierte der Nationalen Olympischen Akademien (NOAs) und Komitees (NOCs). Rund 100 Teilnehmende aus aller Welt debattierten zum Thema „Innovating physical education and Olympic values education to build a better world“. Als Vertreter der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) nahm Direktor Dr. Gerald Fritz an der Veranstaltung teil.
Olympische Werteerziehung in modernen Gesellschaften
Speziell diskutierten die Delegierten über eine maßgeschneiderte Bildung im und durch Sport sowie über eine Olympischen Werteerziehung, die Bedürfnisse moderner Gesellschaften berücksichtigt.
Hierfür hatte die IOA praxisorientierte Gastvorträge organisiert. So berichtete Prof. Arnaud Richard (University of Toulon und Präsident der französischen NOA) über die „Educational initiatives of the Olympic Games in Paris 2024“.
In seinem Vortrag „The global problem of inactivity and the role of the Olympic Movement“ stellte der Sportpsychologe Prof. Yannis Theodorakis (University of Thessaly, Griechenland) die Herausforderungen der Bewegungsarmut in Zeiten der Pandemie heraus und hob hervor, dass die Olympische Erziehung dieser Negativentwicklung entgegenwirken muss.
Weitere Beiträge kamen u. a. von Dora Pallis-Petralia (Generalsekretärin der griechischen NOA und Präsidentin des griechischen Verbands für Modernen Fünfkampf) zur „Social inclusion through tailored sports programme“ und Prof. Clea Papaellina (University of Cyprus und Dekanin der zypriotischen NOA) über „The Olympic education programmes in the European Youth Olympic Festival EYOF 2022 in Baska Bystrica“.
In Arbeitsgruppen zu gemeinsamen Lösungsvorschlägen
Daneben setzten sich die Delegierten in Arbeitsgruppen mit aktuellen Fragestellungen der Olympischen Bewegung auseinander. Dr. Gerald Fritz leitete mit Prof. Silvia Dalotto (Argentinien) eine englischsprachige Arbeitsgruppe mit Vertreter*innen aus Griechenland, Katar, Malta, Mexico, Nigeria, Puerto Rico und den USA. Gemeinsam wurden Lösungen zu den folgenden Fragestellungen erarbeitet:
- Wie können junge Menschen durch die Olympischen Spiele zu einem aktiven Leben inspiriert werden?
- Wie können junge Menschen durch die Olympische Werteerziehung für die modernen Olympischen Spiele begeistert werden?
Dabei ging es, erstens, um Beispiele aus den Bereichen Veranstaltungen, Erziehung und Aktivitäten sowie, zweitens, um die Säulen Bewusstseinsbildung und „Community Building“.
Präsentiert wurden die Ergebnisse während der Schlusszeremonie von Gerald Fritz und Amanda McGrory (USA), einer Mitarbeiterin des Olympischen und Paralympischen Komitees der Vereinigten Staaten, die als Leichtathletin sieben Medaillen bei Paralympischen Spielen gewinnen konnte.
Kulturelle und persönliche Highlights
Neben der intensiven inhaltlichen Arbeit zeichnen sich die Sessionen an der IOA traditionell durch ein kulturelles Rahmenprogramm aus. Am 18. Juli besuchten die Delegierten bspw. das Olympische Museum sowie die antike Ausgrabungsstätte samt Zeus-Tempel und Stadion in Olympia.
Am Abend stellten die NOAs und NOCs ihre vielfältigen Aktivitäten vor. Hier vermittelte das DOA-Video einen bleibenden Eindruck über die zahlreichen Projekte der vergangenen zwei Jahre und überzeugte mit Best-Practice-Beispielen. Ein persönliches Highlight war der Tag zudem für DOA-Direktor Gerald Fritz, der an der IOA seinen Geburtstag feierte.
„Auch in diesem Jahr war die Session für NOA- und NOC-Delegierte besonders. Es sind vor allem die vielen Gespräche mit den internationalen Teams und der olympischen Familie, die die Veranstaltung sehr bereichern“, hält Gerald Fritz fest. „Nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie hatte das Thema der Session eine besondere Relevanz, um neue und innovative Sportprogramme gemeinsam zu diskutieren und diese mit der Olympischen Werteerziehung in Einklang zu bringen.“