Durch Sport Brücken bauen
Symposium zum 80. Geburtstag von Manfred Lämmer
Manfred Lämmer (m.) mit den Teams der DOA und des DSOM. © EOA/Julian Meusel |
Die Fähigkeit des Sports, Menschen zu verbinden und Vorurteile zu überwinden, kennzeichnet Leben und Wirken von Prof. Dr. Manfred Lämmer, der am 13. Februar 2023 sein 80. Lebensjahr vollendete. Aus diesem Anlass veranstaltete die Deutsche Olympische Akademie (DOA) für den Stellvertretenden Vorsitzenden gemeinsam mit den Europäischen Olympischen Akademien (EOA), dem Deutschen Sport & Olympia Museum (DSOM), Makkabi Deutschland und dem Forum Sportpolitik der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) ein Symposium mit dem Titel „Building bridges through sport“.
Mehr als 50 Vertreter*innen aus Sport, Sportwissenschaft und Politik kamen zum Symposium am 28. April nach Frankfurt am Main.
Die Vizepräsidentin der EOA und des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der Ukraine, Prof. Dr. Mariia Bulatova, und die Vorsitzende der DOA, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, begrüßten die Gäste. In Videobotschaften sandten Weggefährt*innen von Manfred Lämmer ihre Glückwünsche und würdigten seine Verdienste, darunter EOC-Präsident Spiros Capralos, IOA-Präsident Isidoros Kouvelos, IOA-Senior Advisor Dr. Dionyssis Gangas und Philippe Hosiaux, Präsident des European Fair Play Movement (EFPM). Außerdem wurde Manfred Lämmer für seine 60-jährige Mitgliedschaft in der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) durch den Vizepräsidenten Norbert Lamp geehrt.
Prof. Dr. Jürgen Mittag, Mitorganisator des Symposiums und langjähriger Wegbegleiter von Manfred Lämmer an der Deutschen Sporthochschule Köln, moderierte anschließend sechs Vorträge, die eine enge Beziehung zu den Themenfeldern aufwiesen, in denen der Kölner Sporthistoriker während seiner Tätigkeit als Hochschullehrer an der Deutschen Sporthochschule schwerpunktmäßig gearbeitet hatte. Dazu gehörten u. a. Überlegungen zum neuen, erweiterten Olympischen Motto (Sven Güldenpfennig), die Entwicklung globaler Handlungskonzepte durch Lernen aus geschichtlicher Erfahrung (Uri Schäfer) und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit im Sport am Beispiel des FC Bayern München (Markwart Herzog). Auch aktuelle Vorgänge und Debatten kamen zur Sprache. Alex Feuerherdt referierte über Boykotte gegen Israels Sportler*innen, Sylvia Schenk über den Umgang mit russischen und belarussischen Athlet*innen aus menschenrechtlicher Sicht und Andreas Höfer über die schwierige Situation der Olympischen Bewegung im Spannungsfeld zwischen Krieg und Frieden.
Jürgen Mittag betonte in seinem Resümee: „Das Symposium hat deutlich gemacht, welchen Einfluss und welche Rolle der Sport als Brückenbauer haben kann, aber auch, welchen Herausforderungen er durch Erwartungen ausgesetzt ist, die ihn überfordern“. Die DOA-Vorsitzende Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper würdigte Manfred Lämmer: „Er hat einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung der Olympischen Bewegung und für Sportinstitutionen in Deutschland geleistet und über Jahrzehnte durch sein Wirken Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen geschaffen“.