Vorbereitung von A bis Z: Vor-Tour zur 47. IOA-Hauptsession

Von der Akropolis bis zum Göttervater Zeus, von den Zulassungsbestimmungen für die Olympischen Spiele in Peking bis zu Antidopingmaßnahmen: Die drei deutschen Teilnehmenden an der diesjährigen Hauptsession der Internationalen Olympischen Akademie (IOA), Claudia Behrens (Deutsche Sporthochschule Köln), Ulf Sieberg (Universität Leipzig) und Karsten Liese (Universität Frankfurt), im Juni im griechischen Olympia erfuhren eine anspruchsvolle Vorbereitung.

Unter der Leitung von Achim Bueble (DOA) unternahm die Gruppe eine viertägige Studientour, die Korinth, Epidauros, Mykene, Nemea und einige andere historische Stätten umfasste, die aber nicht allein dazu diente, die Teilnehmer mit der Geschichte des Sports im klassischen Altertum vertraut zu machen, sondern auch eine umfassende atmosphärische und inhaltliche Einstimmung auf den zweiwöchigen Studienaufenthalt in der in Sichtweite des antiken Olympia gelegenen Akademie gewährleistete.

Diese intensive Art der Vorbereitung, die der DOSB sowie zuvor das NOK für Deutschland schon seit Jahrzehnten seinen Repräsentanten an den IOA-Veranstaltungen bietet und seit jeher ein Privileg der deutschen Teilnehmer*innen darstellt, wurde in die Verantwortung der DOA überführt und soll auch in Zukunft einem hohen Standard genügen.

Dieses Mal stand das Sessionsthema "Von Athen nach Peking" im Blickpunkt des Interesses und der Vorbereitung, die bereits mit einem ersten Treffen im Mai in Frankfurt eingeleitet wurde, bei der sich die Teilnehmer*innen mit Referaten zu pädagogischen, künstlerischen und ökonomischen Aspekten der Olympischen Bewegung und der bevorstehenden Spiele in Peking auszeichneten.

Neben einer ausführlichen Auseinandersetzung mit der Frage, wie dem Missbrauch im Sport durch Doping wirksam beizukommen sei, zeigte sich bei den Beteiligten ein großes Bedürfnis, über Chancen und Risiken zu diskutieren, die mit der Vergabe der Olympischen Spiele nach China einhergehen. Trotz kritischer Distanz zu den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen und Entwicklungen mündeten die Diskussionen doch in der Hoffnung, dass mit der Vergabe des Weltereignisses des Sports China wirksame Impulse für eine Öffnung des Landes erhalten könnte, die den Menschen vor Ort langfristig zu Gute kommen könnte. So blickten die Studierenden mit besonderem Interesse den drei angekündigten Vorträgen chinesischer Repräsentanten im Rahmen der IOA-Session entgegen, die sich mit der politischen und sozialen Bedeutung der Olympischen Spiele für das moderne China bzw. dem Einfluss der hinesischen Kultur auf die Organisation der Spiele sowie der Verankerung eines olympischen Erziehungsprogramms in die weiteren Vorbereitungsmaßnahmen beschäftigen. Am Ende der Vor-Tour zeigten sich die Beteiligten jedenfalls gespannt, höchst motiviert und gut gerüstet, um in den Diskussionsrunden mit den insgesamt mehr als 250 Teilnehmern*innen aus fast 150 Ländern kompetent ihre Meinung vertreten und damit überzeugende und sympathische Repräsentanten des deutschen Sports sein zu können.